Jetzt DiTiB-Islamunterricht in Niedersachsen abschaffen!

Update 14.02.2019: Der Islamunterricht in Niedersachsen wird sich voraussichtlich änderngegen den erklärten Willen der Islamverbände Schura und Ditib. Das Kultusminsiterium hat einen überarbeiteten Lehrplan durchgesetzt, indem nun auch die Themen „sexuelle Vielfalt“ (also die Gender-Ideologie), „demokratische Werte“ und „Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen“ enthalten sind.


An Niedersachsens Schulen diktiert das türkische Religionsministerium in Ankara den Lehrplan. Zumindest was den islamischen Religionsunterricht angeht, denn das Kultusministerium arbeitet bei der Lehrplanerstellung mit Erdogans DiTiB zusammen. Gerade erst wurde der niedersächsische DiTiB-Landesverband, der zuvor als eher moderat galt, ganz auf Regime-Linie gebracht. Gleichzeitig soll der Islamunterricht in Niederachsen jetzt sogar noch weiter ausgebaut werden. Wie kann das sein?

Seit 2013 gibt es in Niedersachsen an Grund- und weiterführenden Schulen Islamunterricht als ordentliches Unterrichtsfach. Für die Lehrplanerstellung kooperiert das Kultusministerium mit dem sogenannten „Beirat für den islamischen Religionsunterricht in Niedersachsen“. Diesem gehören ausschließlich die DiTiB und ein weiterer, kleinerer Moscheeverband an. Die DiTiB wiederum untersteht direkt der Aufsicht und Kontrolle durch das türkische Religionsministerium. Somit bestimmt letztendlich die türkische Regierung, was an Niedersachsens Schulen unterrichtet wird.

Wie stark der türkische Einfluss, insbesondere auch bei der Auswahl und Ausbildung der Lehrkräfte ist, weiß die Islamwissenschaftlerin Susanne Schröter von der Universität Frankfurt: „Der türkische Einfluss [auf die islamische Theologie an deutschen Hochschulen] ist eklatant. […] Ditib ist so stark ein Instrument der türkischen Regierung geworden, dass man nicht mehr guten Gewissens sagen kann, da haben wir einen religiösen Partner mit im Boot. [Der] türkische Staatsislam ist jetzt unter Erdogan in eine sehr bedenkliche Richtung gegangen, eine islamistische, nationalistische Richtung, eine sehr intolerante Richtung, und das wird hier durchexerziert, und Erdogan hat den Anspruch, dass er hier Politik macht.

Den langen Arm aus Ankara hat auch gerade erst der – lange Zeit als eher moderat eingestufte – niedersächsische DiTiB-Landesvorstand zu spüren bekommen. Dieser musste am 25. November 2018 geschlossen zurücktreten, nachdem er sich zuvor geweigert hatte, die Vorstandsarbeit von türkischen Botschaftsvertretern bestimmen zu lassen. Nun wurde ein neuer, regimetreuer Landesvorstand eingesetzt. Auch Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) geht davon aus, dass der niedersächsische Landesverband von Ankara „auf Linie gebracht“ worden ist.

Die Entwicklung in Niedersachsen ist besonders besorgniserregend, weil Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) erst kürzlich angekündigt hatte, den islamischen Religionsunterricht massiv ausbauen zu wollen. Laut Tonne brauche man „noch mehr qualifizierte Lehrkräfte in diesem Fach“, der in diesem Zusammenhang auf den Masterstudiengang Islamische Religion an der Universität Osnabrück verwies. Doch auch dort sitzen DiTiB-Vertreter nach wie vor im Beirat des Instituts und können so Lehre und Personalentscheidungen beeinflussen. Laut Experten war das Institut von Anfang an besonders eng mit dem umstrittenen Islam-Verband verflochten.

In Anbetracht der jüngsten Entwicklungen rund um den DiTiB-Landesvorstand in Niedersachsen und der zunehmenden Radikalisierung dieses Moscheeverbandes ist das weitere Festhalten am Islamunterricht in Niedersachsen, beziehungsweise gar noch dessen Ausweitung, absolut undenkbar. Wir fordern deshalb mit anbei stehender Petition den niedersächsischen Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) auf, seine Pläne zum Ausbau des Islamunterrichts umgehend fallen zu lassen, die Kooperation mit Erdogans DiTiB sofort einzustellen und den Islamunterricht in Niedersachsen endlich abzuschaffen! Bitte unterzeichnen auch Sie die Petition und beenden Sie damit die Einflussnahme Erdogans auf deutsche Schulen und Universitäten.

Vielen Dank!


Petition an den niedersächsischen Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD):

Sehr geehrter Herr Kultusminister Tonne,

im Mai 2018 haben Sie angekündigt, den islamischen Religionsunterricht in Niedersachsen massiv ausbauen zu wollen. Dabei kooperiert das Kultusministerium mit dem umstrittenen Moscheeverband DiTiB, der vom türkischen Religionsministerium in Ankara kontrolliert wird. Gerade erst musste Ende November der – lange Zeit als eher moderat eingestufte – niedersächsische DiTiB-Landesvorstand zurücktreten, weil er sich gegen die Einflussnahme türkischer Botschaftsmitarbeiter auf die Vorstandsarbeit gewehrt hatte. Auch Ministerpräsident Stephan Weil geht davon aus, dass der niedersächsische Landesverband von Ankara „auf Linie gebracht“ worden ist.

Wollen Sie unter diesen Umständen tatsächlich an Ihren Plänen zum Ausbau des Islamunterrichts festhalten? Bitte bedenken Sie auch, dass im Beirat des Instituts für islamische Theologie an der Universität Osnabrück, an dem die islamischen Religionslehrer ausgebildet werden, ebenfalls DiTiB-Vertreter sitzen und somit Lehre und Personalentscheidungen beeinflussen können. Experten, wie die Islamwissenschaftlerin Susanne Schröter warnen deshalb vor einem eklatanten türkischen Einfluss auf die islamische Theologie an deutschen Hochschulen und davor, dass Erdogan diesen Einfluss nutzt, um in Deutschland Politik zu machen.

In Anbetracht der jüngsten Entwicklungen rund um den DiTiB-Landesvorstand in Niedersachsen und der zunehmenden Radikalisierung dieses Moscheeverbandes ist das weitere Festhalten am Islamunterricht in Niedersachsen, beziehungsweise gar noch dessen Ausweitung, absolut undenkbar. Wir fordern Sie deshalb auf, Ihre Pläne zum Ausbau des islamischen Religionsunterrichts in Niedersachsen umgehend fallen zu lassen, die Kooperation mit Erdogans DiTiB sofort einzustellen und den Islamunterricht in Niedersachsen endlich abzuschaffen!

Die 12786 Unterzeichner


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